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Behandlung von Double-Hit-Lymphom in der Polatuzumab-Ära

Retrospektive Analyse zur Behandlung von Patienten mit High-Grade-B-Zell-Lymphom mit MYC und BCL-2 Rearrangements in der Polatuzumab-Vedotin-Ära

Informationen zum Registerprojekt

Name und Adresse des Antragsteller

Herr Dr. med. Igor Age Kos
igor.kos@uks.eu

Registerprojekt gesponsert durch (Name und Kontakt)

Universität des Saarlandes - Homburg (Institution, 12033)
Klinik für Innere Medizin I
Geb. 41.1, Kirrberger Str. 100
66421 Homburg

Beschreibung   Die retrospektive Analyse von R-CHOEP vs. R-Pola-CHP bei jüngeren Patienten mit Hochrisiko-DLBCL (Lenz et al., Leukemia 2024) zeigte keine relevanten Unterschiede zwischen den beiden Therapien. Unklar bleibt jedoch, wie sich die Gruppen im Hinblick auf den Double-Hit-Status unterschieden, da dieser für die Mehrheit der Patienten in der R-CHOEP-Kohorte nicht bekannt war, während der Großteil der Patienten in der Polarix-Studie einen negativen Double-Hit-Status aufwies.

Zusätzlich sind die Subgruppenanalysen der Polarix-Studie schwierig zu interpretieren. In der Originalpublikation war der Nutzen von Polatuzumab bei Double-Hit-Lymphomen unklar, was vor allem auf die geringe Fallzahl zurückzuführen ist. Bei Patienten mit GCB-DLBCL war der Vorteil von Polatuzumab insgesamt eher eingeschränkt (Tilly et al., NEJM 2022). Spätere Analysen zeigten, dass insbesondere Patienten mit ABC-DLBCL stärker von der Hinzunahme von Polatuzumab profitieren (Palmer et al., NEJM 2023). Eine beim ASH 2023 vorgestellte Analyse zeigte darüber hinaus, dass auch Patienten mit GCB-DLBCL und einer sogenannten Dark-Zone-Gene-Expression-Signatur von R-Pola-CHP profitieren können (Morschhauser et al., ASH 2023). In dieser Subgruppe hatten 25,6 % der Patienten einen Double- oder Triple-Hit-Status basierend auf der FISH-Analyse.

Obwohl eine gewisse Wirksamkeit von R-Pola-CHP bei Double-Hit-Lymphomen zu erwarten wäre, bleiben die bisherigen Daten uneindeutig. Zudem existieren bislang keine direkten Vergleiche, auch keine retrospektiven, zwischen R-Pola-CHP und DA-R-EPOCH oder anderen dosisintensiven Therapien bei Double-Hit-Lymphomen. Aktuell gilt DA-R-EPOCH in verschiedenen Ländern als Standard of Care (SOC), und retrospektive Daten deuten darauf hin, dass dosisintensivere Therapien wirksamer als R-CHOP sind (Laude et al., American Journal of Hematology 2021). Dies erschwert die klinische Entscheidungsfindung bei der Behandlung von Patienten mit Double-Hit-Lymphomen erheblich.

Unser Ziel ist es daher, eine retrospektive Analyse im Rahmen des GLA-Registers durchzuführen, um Patienten mit Double-Hit-Lymphomen zu vergleichen, die mit R-Pola-CHP, dosisintensiven Immunochemotherapien oder R-CHOP behandelt wurden
 
 
 
 
Indikation   DLBCL
 
 

zusätzliche Informationen

Patientenpopulation   Erwachsene Patienten mit Diagnose eines High Grade B Zell Lymphoms mit BCL-2 und MYC rearrengements (Double Hit Lymphom), die mit R-Pola-CHP, R-CHOP oder Andere intensivierte Therapien (R-CHOEP, DA-EPOCH-R, etc...) behandelt wurden.
Erwartete Patientenzahl: R-Pola-CHP: ca. 60 Patienten; intensivierte Therapie: ca. 60 Patienten; R-CHOP: ca. 35 Patienten.
 
Statistische Annahmen   Erwartetes PFS bei der R-Pola-CHP-Population (76% - POLARIX Studie)
Erwartetes PFS bei der R-CHOP Population: ca. 45% - und intensivierte Population ca. 55% (Laude et. Al 2021; McPhail et al 2019)
Alpha: 10%
Power 80%
 
 
 
 
Primäre Endpunkte   PFS
 
Sekundäre Endpunkte   OS, EFS, Response Rates (CR, PR, SD, PD), Response nach Zweitlinientherapie
 
 
 
 
Geplante Projektdauer (Projektstart, Projektende)   05/2025 - 12/2025
 
Biometrische Analyse   Datenexport und eigene Analyse
 
Ist eine Erweiterung des Datensatzes projektspezifisch notwendig?   Nein
 
Ist eine direkte Interaktion (über die Vertrauenstelle) mit den Patienten geplant?   Nein
 
 

Dokumente

Beteiligte Arbeitsgruppen

Aggressive B-Zell Lymphome